Die Gewässerqualität kann mit Güteklassen beschrieben werden und damit anzeigen, wie gut oder wie schlecht ein Gewässer ist. Hierbei wird eine Skala von I bis IV verwendet. I bedeutet sehr gut und IV sehr schlecht. Um die Gewässergüte näher beschreiben zu können, untersucht man das Wasser chemisch-physikalisch und auch mit Hilfe sogenannter Zeigerorgansimen, die auch Saprobien genannt werden.
GK I
GK I-II
Güteklasse I (sehr gute bis gute Wasserqualität): Das Wasser hat einen hohen Sauerstoffgehalt und ist kaum organisch belastet (z.B. durch Einleitungen, Dünger, Gülle, etc.).
GK II
GK II-III
Güteklasse II (gute bis schwach befriedigende Wasserqualität): Das Wasser hat einen noch guten bis ausreichenden Sauerstoffgehalt, ist jedoch schon höher organisch belastet. Die Artenvielfalt ist noch groß.
GK III
GK III-IV
Güteklasse III (nicht mehr zufriedenstellende Wasserqualität): Aufgrund von organischer Verschmutzung, sinkt der Sauerstoffgehalt im Wasser auf für viele Tiere kritische Werte ab. Außerdem wirken mache Stoffe für empfindliche Tiere giftig. Nur wenige Fischarten überleben diese Güteklasse über einen längeren Zeitraum.
GK IV
Güteklasse IV (sehr schlechte bis katastrophale Wasserqualität): Durch die sehr hohe organische Verschmutzung und die daraus entstehenden Fäulnisprozesse sinkt der Sauerstoffgehalt extrem ab. Für Fische gibt es keine Überlebenschance.
Zeigerorgansimen
Lebewesen im Wasser reagieren unterschiedlich auf Belastungen/Verschmutzungen des Wassers. Einige Tiere lassen sich besonders gut einer Güteklasse zuordnen. Diese Tiere werden Zeigerorganismen oder Saprobien (Bioindikatoren) genannt.
Steinfliegenlarve
Flache Eintagsfliegenlarve
GK I
Runde Eintagsfliegenlarve
Erbsenmuschel
GK II
Wasserassel
Rollegel
GK III
Rattenschwanzlarve
Schlammröhrenwurm
GK IV
Originalgröße: ca. 3 cm
Steinfliegenlarve
Lebt in sauerstoffreichen Fließgewässern mit steinigem Untergrund. Mit seinem flachen Körper und seinen Beinen kann er sich gut in schnell fließendem Wasser an Steinen festhalten.
Nahrung: Algen, Falllaub und kleine Wasserinsekten
Originalgröße: ca. 2 cm
Bachflohkrebs
Er schiebt sich seitlich über den Gewässergrund oder schwimmt mit schlagenden Bewegungen des Hinterleibs auch gegen die Strömung durch das Wasser.
Nahrung: Falllaub, jede Art organischer Nahrungspartikel
Originalgröße: ca. 3 cm
Zuckmückenlarve
Sie ist ein Überlebenskünstler und kann mit Hilfe ihres roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) auch mit sehr wenig Sauerstoff auskommen. Mit ihren zuckenden Bewegungen erzeugen sie einen Wasserstrom, der die Atmung unterstützt.
Nahrung: Algen und sehr feines organisches Material
Originalgröße: ca. 2 cm
Rattenschwanzlarve
Lebt in verschlammten und extrem verschmutzten sauerstoffarmen Gewässern. Kann mit ihrem ausfahrbaren, schnorchelartigen Atemrohr (ca. 4 – 5 cm lang) Luft von der Wasseroberfläche aufnehmen.
Nahrung: Bakterien und sich zersetzendes organisches Material
Chemisch-physikalische Parameter
Auch durch das Messen von chemisch-physikalischen Werten kann man die Güteklasse bestimmen. So kann man zum Beispiel die gemessenen Werte von Sauerstoff, Ammonium, Nitrat oder Nitrit auch einzelnen Güteklassen zuordnen.
Weiterführende Aufgabenstellungen:
1. Auch chemische Messwerte können Auskunft über die Gewässerqualität eines Flusses geben. Recherchiere, welche Faktoren Einfluss auf den Sauerstoffgehalt in einem Fließgewässer haben!
2. Heute wird die Qualität von Fließgewässern mit Hilfe der „Gewässerstrukturgüte“ angegeben. Informiere dich dazu und benenne Ähnlichkeiten/Parallelen zur „Gewässergüte“.
• Gewässergüteklasse – Wasser-Wissen.de
Ein Bach ist mehr als Wasser – hessen.de – ⤓ download pdf-Datei
Michel Alisch, Julia Kolva, Can Uysal und Mariella Stock,
Schülerinnen und Schüler der Realschule Lage, haben in Begleitung ihres Biologie-Lehrers
Wolfgang Somsen, die Inhalte dieser Seite entwickelt.